„Dark Ambient“ eine Spartenmusik in der Spartenmusik und dennoch ein bis heute aktives Netzwerk verschiedenster Künstler. „Desiderii Marginis“ aus Schweden veröffentlichen 5 Jahre nach dem letzten Album „Seven Sorrows“ und dem Labelwechsel von „Cold Meat Industry“ zu „Cylic Law“ das mit gewissen Erwartungen verbundene Nachfolgealbum. Durchbrachen beim vorherigen Album immer wieder kleine Sprachsamples, das einsame spielen einer Akustikgitarre oder das fast verlorene klimpern auf einem Piano die dunklen Klanggebilde, so lebt die Musik bei diesem Werk „nur“ aus unterschiedlichsten Schichten dunklen Ambients. Wähnte man sich bei Vorgängeralbum verloren in finsteren Abgründen, so hat man beim neuen Werk manchmal schon fast das Gefühl von Hoffnung. „Adrift“ sowie „Land of Strangers“ sollen hier als Beispiel fungieren um das in Teilen positive Gefühl zu veranschaulichen. Doch ein fröhliches Werk liegt hier trotz alledem nicht vor. Bereits das erste Stück „Come Ruin and Rapture“ zeigt wohin die Reise geht. Das betreten einer zutiefst dunklen Welt, welche die Musik förmlich vor dem inneren Auge erscheinen lässt. Musik, welche Zeit braucht um ihre ganze Macht zu entfalten. Musik, welche nicht dazu missbraucht werden sollte, als „Hintergrundmusik“ in der Straßenbahn zu laufen, sondern vielmehr an einem Abend bei Kerzenschein, hoch über den verregneten Straßen einer schlafenden Stadt als eine Art Seelenurlaub genutzt werden sollte.